Fast 32.000 deutsche Soldaten sind auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn (die Niederlande) beigesetzt. An diesem besonderen Ort wurde ein neues Besucherzentrum errichtet. Hier finden Ausstellungen statt, die sich unter anderem auf den 2. Weltkrieg beziehen. Das alte Besucherzentrum bot zu wenig Platz, um dies richtig zu ermöglichen. Novaedes Architecten hat nicht nur einen Neubau entworfen, sondern auch ein Erlebnis für den Besucher geschaffen.
Dieses Projekt zeigt, wie viele Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten es mit dem Holz von Platowood gibt. Platowood Limba (Fraké) wird für Fassadenverkleidungen, Innenausbau, Fensterrahmen, Deckenüberstände, Fensterläden als Sonnenschutz und Dekorlatten verwendet. Alle Hölzer, einschließlich der Rahmen, sind mit Weathered Color Oil vorvergraut, um eine gleichmäßige Vergrauung ohne Fleckenbildung zu gewährleisten.
Joost Kanters, Novaedes Architekten:
Wir haben uns für Platowood entschieden wegen der ästhetischen Beständigkeit des Materials und der Tatsache, dass es vorvergraut werden kann. Wir waren auf der Suche nach einem Material, das jetzt und in Zukunft keine störenden Farbunterschiede verursacht. Holz darf natürlich ein wenig leben, aber zu große Farbunterschiede sollte es nicht geben. Das Finish mit Weathered Color Oil ergibt eine schöne, gedämpfte, nüchterne Farbe, die zum Kontext des Ortes passt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Rahmen und die angrenzende Holzverkleidung aus dem gleichen Material hergestellt werden konnten. Dies gab die Möglichkeit für eine ruhige und enge Detaillierung.
Vor dem Entwurfsprozess wurde der Architekt durch den Friedhof geführt. An den Gräbern wurden sehr persönliche Geschichten erzählt. Architekt Joost Kanters: „Ich musste denken: Es ist nie schwarz-weiß, sondern grau. Daraus ergab sich die Frage: Was können wir mit dem Gebäude tun, um diese Erfahrung zu ermöglichen und tatsächlich noch stärker zu machen? Wir wollten die Geschichten, die an den Gräbern erzählt wurden, aufbauen. Ein Erlebnis wie in einem Film oder Theaterstück, bestehend aus drei Teilen (Drei-Akt-Struktur): Aufbau, Konfrontation und Auflösung."
Die Straße, die der Besucher vom Parkplatz zum Besucherzentrum führt, ist in drei Abschnitte unterteilt. Zuerst gibt es eine lange Achse, die von Platowood-Dekorlatten gebildet wird. Durch die Verdrehung der Lamellen wird dieser auf dem Weg dorthin als geschlossener Korridor erlebt. Bei dieser Gangart baut sich sozusagen die Spannung auf: Wo gehe ich hin, was kann ich erwarten? Durch die Verengung wird die Konfrontation mit den 32.000 Kreuzen und die Größe des Geländes nach der Passage zusätzlich verstärkt. Die Geschichten an den Gräbern bilden die Auflösung.
Neben den Dekorlatten fallen die Sonnenschutzläden auf der Friedhofsseite ins Auge. Bei geschlossenen Fensterläden bildet das Gebäude auf dieser Seite eine bescheidene Kulisse für den Friedhof. Von innen hat der Besucher jedoch durch die Lamellen einen Blick auf den Friedhof. Auf diese Weise bleibt immer Kontakt, ohne den Friedhof direkt ins 'Schaufenster' zu legen. Durch das öffnen oder schließen der Fensterläden, gibt es eine Wahl für die Menge an Tageslicht und einen Blick auf den Friedhof.
Anwendung
Fassadenverkleidung
Rahmen und Türen
Innenausbau
Sonnenschutz
Garten
Holzart
Platowood Limba (Fraké)
Oberflächenbehandlung
Weathered Color
Profil
Platonium 05
Bauherr
Stichting Vrienden van Ysselsteyn
Architekt
Novaedes Architecten
Premium Händler
Brentjens bouwproducten
Montage
Aannemersbedrijf Teunissen
Bilder
Stijn Poelstra
Lage
Ysselsteyn, Limburg, Nederland
